COC-Papiere: Deshalb sind sie beim PKW-Kauf so wichtig

Das Certificate of Conformity, auch Konformitätsbescheinigung, ist ein wichtiges Dokument und dient der Sicherstellung der Normeinhaltung. Sie erleichtert der Warenverkehr zwischen den Marktteilnehmern und garantiert einen Mindeststandard verschiedener Waren, etwa aus der Pharmaziebranche oder von Autoherstellern.

Service – In der Konformitätsbescheinigung sind alle relevanten Daten erfasst, um die jeweilige Ware zu beschreiben, sowie Richtlinien und Vorschriften, die der Hersteller beachten muss. Dementsprechend können Sie den Papieren bei einem Autokauf Maße und Gewicht entnehmen oder die Werte des Schadstoffausstoßes und die Fahrzeug-Identifizierungsnummer.

Deshalb hat die EU die COC-Papiere eingeführt

Die Papiere ersetzen seit 2005 den Fahrzeugbrief und Fahrzeugschein und erleichtern Genehmigungsverfahren ungemein. Während zuvor jedes Land sein eigenes Süppchen kochte, ist es nun deutlich schneller möglich, das Automobil in anderen EU-Ländern oder in der heimischen Kfz-Zulassungsstelle anzumelden. Davon profitieren sowohl Hersteller als auch Verbraucher, da bürokratische Aufwand und damit auch Kosten entfallen. Auch ein Auto aus dem EU-Ausland zu importieren, ist nach Einführung deutlich einfacher geworden.

Keine COC-Papiere? – Kein Problem!

Die Papiere können Sie beim Hersteller anfordern. Dies ist notwendig, wenn Sie die Papiere verloren haben. Ihr örtlicher Autohändler ist ein kompetenter Ansprechpartner und weiß, wo er anrufen muss, um möglichst an die entsprechenden Unterlagen zu gelangen. Noch einfacher ist es, das Certificate of Conformity (COC-Papier) über das Internet zu beantragen. Die Kosten können durchaus unterschiedlich ausfallen und liegen in der Regel im niedrigen dreistelligen Bereich. Für Importware aus dem Nicht-EU-Ausland sind die Genehmigungsverfahren deutlich umfangreicher. Dafür müssen Sie beispielsweise zusätzlich einen KFZ-Gutachter beauftragen, dass Ihr importiertes Modell auf die Vorgaben und Richtlinien hin überprüft. Verstößt das Auto gegen diese, müssen entsprechende Umbauarbeiten vorgenommen werden.

Ein klassischer Fall ist die Regulierung der Leuchtreichweite, die es in den USA nicht gibt. Aufgrund der zum Teil großen Unterschiede der Regulierungen zwischen den Märkten ist es bei einigen Modellen sehr aufwendig, sie umzurüsten. Dann ist die Möglichkeit gegeben, unter Umständen eine Ausnahmegenehmigung zu beantragen. Auf manchen COC-Papieren ist übrigens ”Duplicate” oder ”Copy” notiert. Dann handelt es sich zwar nicht um die Original-Papiere, solange jedoch alle Sicherheitsmerkmale vorhanden sind, sind diese natürlich dennoch gültig. Bei den Merkmalen handelt es sich um Wasserzeichen und Hologramme, wie man sie von Geldscheinen kennt. Auch die Sprache, in der das COC-Papier ausgestellt ist, ist meist kein Kriterium für die Ungültigkeit des Papiers, solange es eine anerkannte Sprache aus dem EU-Raum ist. Ein in französischer Sprache ausgestelltes Dokument ist in Deutschland ebenso gültig, wie eines auf spanisches.

Reichen die COC-Papiere aus, um ein Fahrzeug anzumelden?

Nein! Um ein möglichst schnelles Verfahren zu ermöglichen, sollten Sie gut vorbereitet auf Ihrer Zulassungsstelle erscheinen und alle Unterlagen dabei haben. Und das sind einige. Personalausweis, die Zulassungsbescheinigungen Teil 1 und Teil 2, bei Importwaren die Gutachten vom TÜV und der DEKRA oder der Kaufvertrag als Nachweis, dass Sie Eigentümer des Fahrzeugs sind, sind nur ein kleiner Überblick über die Unterlagen, die Sie zusammensuchen müssen. Falls Sie etwa einen Oldtimer zulassen möchten, brauchen Sie beispielsweise ein spezielles Oldtimer-Gutachten. Je nach Modell kann sich einiges ansammeln. (opm)